Planung ist alles!

Für viele Menschen unverständlich, für manche schon schwer zu ertragen: Ich kann mich ergötzen an Planungen! Ich plane meinen Tagesablauf und meine vor mir liegende Woche, ich plane meine kurz- und mittelfristigen Aktivitäten - und damit auch meine Urlaube bzw. Reisen. Und diese letztgenannten mit besonderer Wonne.

 

Ich weiß, man kann auch alles auf sich zukommen lassen, sich überraschen lassen, von den Landschaften, den Städten, dem Weg, den Unterkünften etc. Doch für mich gehört Planung mit zur Vorfreude, wochenlang, monatelang. Reiseliteratur türmt sich auf meinem Schreibtisch, im weltweiten Netz entgeht mir kaum eine adäquate Seite, ich überlasse möglichst wenig dem Zufall. Für viele vielleicht ein Graus, aber so bin ich nun mal gestrickt. Die wichtigsten Informationen zum Berliner Mauerweg, zum Grünen Band und zu meiner Etappenplanung findet Ihr unter Der Weg.

 

Die Planung im Hinblick auf meine körperliche Verfassung vollzog sich zugegebenermaßen etwas rudimentär. Vor lauter anderen Verpflichtungen eines rührigen Pensionärs und „gaaaanz wichtigen Planungen“ am Schreibtisch ist das körperliche Training zu kurz gekommen. Doch gesundheitlich fühle ich mich gut, die Ärzte sind zufrieden, mein Körpergewicht ist allerdings mal wieder am oberen Scheitelpunkt des Gewichts – Jo-Jo angekommen. Höchste Zeit, wieder ordentlich Fett zu verbrennen. Aber das habe ich ja auf meinen letzten Langzeit-Touren erfolgreich praktiziert. Außerdem bin ich anfangs einige Tage auf dem Berliner Mauerweg unterwegs, (hoffentlich) Zeit genug für Knochen und Kreislauf, sich für die kommenden Belastungen auf dem Grünen Band zu akklimatisieren. Die Fitness kommt auf dem Weg – oder auch nicht!

 

Der Reisegeldbeutel ist ausreichend gefüllt. Billig wird es nicht, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Wieder werden die Unterkünfte den größten Batzen meiner finanziellen Ressourcen verschlingen. Doch hier weiß ich, was auf mich zukommt, alle Unterkünfte sind bereits gebucht, ich bin vor Überraschungen sicher. Der nächste Ausgabenfaktor ist das Essen und Trinken. Ich werde mich beschränken, aber auch nicht darben. Bei den anstehenden körperlichen Belastungen brauche ich eine angemessene Kalorienzufuhr und die hat eben ihren Preis.

 

Große Überlegungen zu Kleidung und Ausrüstung muss ich nicht mehr anstellen, hier kann ich bedenkenlos auf die Checklisten vom Jakobsweg und von meinem Weg nach Rom zurückgreifen. Pakete mit Dingen, die ich erst später benötige (Reiseliteratur, Wanderkarten, Ersatzkleidung, Medizin u.ä.) schicke ich an eine Unterkunft bzw. postlagernd voraus, nicht (mehr) Notwendiges sende ich von unterwegs wieder nach Hause zurück. Damit hoffe ich, das Packgewicht in meinem Wheelie zu minimieren. Wer genau wissen will, was in den Wheelie kommt, liest unter Rein in den Wheelie!.

 

Bei der Art der Unterkünfte ist wieder die gesamte Palette vertreten: Privatzimmer, Jugendherbergen, Pensionen, Campinghütten, Gasthöfe, kleine Hotels. Auf die preiswerten Varianten meiner letzten beiden Pilgerreisen, den Pilgerherbergen und Klöstern, wo die Bezahlung nur aus einer freiwilligen Abgabe bestand, werde ich diesmal nicht zurückgreifen können – mit einer Ausnahme: im Kloster Hülfensberg im Werrabergland wartet wieder mal eine kleine Klosterzelle auf mich. Immer wieder spannend, wo ich abends mein Haupt so bette. Und auch ent-spannend für mich, kann ich doch sicher sein, am Ende eines langen Wandertages ohne langes Umherirren ein Bett vorzufinden. Damit habe ich aber auch eine klare tägliche Zielvorgabe. Doch Fakt ist: Auf allen meinen bisherigen Wanderungen – und die gingen mittlerweile über 18.000 Kilometer - musste ich noch nie wegen Erkrankung, Verletzung oder widrigen Wetterverhältnissen meine geplante Tagesetappe abändern oder gar ausfallen lassen. Warum soll dies ausgerechnet diesmal anders sein? Welche Unterkünfte ich gebucht habe, erfahrt Ihr unter Unterkünfte.

 

Was nähere Informationen zum Grünen Band anbetrifft, kann ich von Glück sagen, dass in den letzten beiden Jahren sehr zweckmäßige Literatur auf den Markt gekommen ist, u.a. ein Wanderführer, der die Strecke komplett beschreibt. Das 25-jährige Gedächtnis zum Mauerfall in 2014 mag ein Grund für die zahlreichen Publikationen sein. Eine kleine Literaturliste mit zusätzlich aufgeführten Wanderkarten, ohne die man auch heute noch nicht auskommt, ist unter Literatur zu finden. Welche Internetadressen für meine Planung wichtig und nützlich waren, erfahrt Ihr unter Links.